Das Abstillen kann zum Thema werden, wenn du als Mama wieder arbeiten möchtest oder dir das Stillen einfach keinen Spaß mehr macht. Damit du und dein Kind problemlos durch diese manchmal schwierige Zeit kommen, kannst du diverse Tipps beachten. Wie du das Ende der Stillzeit entspannt einläuten kannst, erfährst du hier.

Der Zeitpunkt des Abstillens ist individuell

Ein Baby mit deiner Muttermilch zu versorgen, ist wunderschön und herausfordernd zugleich. Viele Frauen wollen diese Zeit nicht missen. Doch irgendwann ist für Mutter und Kind der Zeitpunkt gekommen, abzustillen. Dabei kann die Länge der Stillzeit von wenigen Wochen bis hin zu mehreren Jahren variieren.

Wichtig im Hinblick auf die Stilldauer sind deine Bedürfnisse und die deines Kindes. Lass „gut gemeinte“ Ratschläge von Familie, Freunden oder wildfremden Menschen höflich von dir abprallen. Denn: Du weißt, was für dich und dein Kind das Beste ist. Braucht dein Kind die Brust noch? Fühlst du dich noch gut beim Stillen? Dann macht weiter! Wann ihr letztendlich abstillt, richtet sich allein nach euch und euren Lebensumständen.

Sieht man sich auf der Webseite der Weltgesundheitsorganisation um, findet man zur Ernährung von Babys und Kleinkindern die folgende Aussage: „Die WHO empfiehlt, Säuglinge während der ersten sechs Lebensmonate ausschließlich zu stillen und das Stillen auch nach der Einführung von Beikost bis zu zwei Jahre oder länger fortzusetzen.“

Da dein Körper die Zusammensetzung der Muttermilch individuell auf dein Baby abstimmt, bekommt dein Kind genau die Nährstoffe, die es in jeder Lebensphase benötigt. Folglich wird die Muttermilch als einfachste Lösung, die gesunde Entwicklung eines Kindes zu fördern, von der WHO empfohlen.

Stillpausen sind gesetzlich geregelt

Oft ist das Ende der Elternzeit oder der Antritt einer neuen Arbeit jedoch ein Grund für das Abstillen. Auch der Anfang von Kita und Kindergarten kann in dir die Frage aufwirbeln, ob es sinnvoll ist, abzustillen. Lass dir zunächst gesagt sein: Stillen könnt ihr trotz Arbeit oder Kindergarten, wenn ihr möchtet. Laut § 7 Abs. 2 MuSchG (Mutterschutzgesetz) muss der Arbeitgeber dir regelmäßige Stillpausen einräumen, in denen du dein Kind füttern oder Milch abpumpen kannst. Dies bedeutet allerdings ein Mehr an Organisation. Ein hilfreiches Tool zur Unterstützung ist eine Milchpumpe.

Vielleicht zeigt dein Kind weniger Interesse an der Brust, du hast einfach keinen Bock mehr oder du hast andere Gründe, abzustillen. Es ist deine Entscheidung. Wenn du dir sicher bist, dass du die Stillzeit beenden möchtest, findest du in den nachfolgenden Abschnitten Informationen und Ideen rund um das Thema Abstillen.

Abzustillen ist ein Prozess

Genau wie viele andere Themen bezüglich Kinder oder dem Leben ist auch die Entwöhnung der Brust ein Prozess. Möchtest du diesen so problemlos wie möglich gestalten, kann es Wochen bis mehrere Monate dauern.

Normalerweise stellt sich das Ende der Stillzeit ganz natürlich ein. Wenn dein Kind älter wird, trinkt es automatisch seltener an der Brust. Noch besser läuft es, wenn die Stillzeit ohne Druck und negative Gedanken verläuft.

Da Mütter sich heutzutage meist nicht mehr nur hauptsächlich um die Kinder kümmern, sondern einer Arbeit nachgehen, müssen sie den Abstillprozess persönlich und oft früher, als von der Natur vorgesehen, einleiten.

Hast du einen festen Zeitpunkt, ab dem du nicht mehr stillen kannst oder möchtest, dann solltest du den Abstillprozess in vielen kleinen Schritten planen. Notfalls klappt es mit der Entwöhnung der Brust auch über den Zeitraum von ein bis zwei Wochen. Bedenke dennoch, dass dies eine große Veränderung bedeutet, sowohl emotional als auch hormonell. Nach sieben bis zehn Tagen ohne Säugen hört dein Körper damit auf, Milch zu produzieren.

Es gibt diverse Wege, abzustillen

Zunächst solltest du beachten, dass dein Kind den größten Anteil seines Kalorienbedarfs weiterhin durch Milchnahrung sättigt. Verzichtest du auf Muttermilch, sollte diese durch Flaschennahrung ersetzt werden.

Die folgende Übersicht zeigt dir einige Wege auf, wie du dein Kind auf die Zeit ohne die so lieb gewonnene Muttermilch vorbereiten kannst:

  1. Bei Kindern unter sechs Monaten solltest du nach und nach die Stillmahlzeiten durch Flaschenmahlzeiten ersetzen. Fange mit einer Mahlzeit des Tages an und schaue, wie der Umstieg deinem Baby bekommt. Nimmt dein Schatz die Flasche (oder den Becher) gut an, ersetze nach und nach weitere Mahlzeiten.
  2. Ab einem Alter von sechs Monaten kannst du mit dem Einführen von Beikost beginnen. In den ersten Tagen wird die Beikost nahegebracht. Dein Kind darf probieren. Es wird vermutlich nicht gleich viel davon essen. Wie bei jüngeren Kindern auch ersetzt du zu Beginn eine Milchmahlzeit durch Beikost. Hat dein Kind Hunger, solltest du es stets zuerst mit Beikostgaben versuchen, bevor du ihm Milch (ob Flasche oder Brust) anbietest. Für die Nacht bietet sich das Wechseln von Muttermilch auf Flaschennahrung an.
  3. Bei Kindern ab einem Jahr ist es ganz unterschiedlich. Es gibt Kinder, die bereits diverse Nahrungsmittel essen und davon ausreichend. Es gibt aber auch Kinder, die Nahrung eher als Spielzeug ansehen. Biete deinem Kleinkind weiterhin Flaschennahrung an, da es auf die Nährstoffe angewiesen ist. Wie häufig du die Milch anbietest, stimmst du mit der Nachfrage deines Kindes ab.
  4. Ab einem Alter von zwei Jahren kann die Milchmahlzeit komplett weggelassen werden. Auch hier gilt wieder: Gewöhne dein Kind schrittweise an die Umstellung. Erfahrungsgemäß hilft es, dein Kind über einen längeren Zeitraum verbal darauf vorzubereiten, dass die Stillzeit bald endet. Beispielweise legt ihr einen besonderen Tag (z. B. Geburtstag, Ostern oder eigenen Tag) fest und markiert ihn gegebenenfalls im Kalender. So könnt ihr täglich einen Tag ankreuzen und dein Kind versteht eher, wie die Zeit bis zum letzten Stillmoment vergeht.

Welche Nebenwirkungen kann das Abstillen haben?

Gehst du die Umstellung von Brustmilch auf Flaschenmilch zu schnell an, kann es zu einem Milchstau kommen. Das heißt, dein Körper produziert zu viel Milch, die nun nicht mehr in ausreichender Menge getrunken wird.

Ein Milchstau kann schmerzhaft sein und mit Fieber und anderen Symptomen einhergehen. Solltest du entsprechende Anzeichen bemerken, pumpe die Milch sanft mit einer Milchpumpe aus oder streiche die Brust minimal aus. Sprich auch gerne mit deiner Hebamme oder einem Arzt darüber. Um einem Milchstau vorzubeugen, reduzierst du täglich die Menge und Dauer, die dein Kind an der Brust trinken darf.

Tipps und Tricks für das Ende der Stillzeit

Natürlich werden du und dein Kind die Umstellung bemerken. Es ist möglich, dass dein Kind anhänglicher oder leidiger wird. Der Verzicht auf Muttermilch ist ein großer Schritt in Richtung Selbstständigkeit.

Sprich mit deinem Kind und erkläre ihm, was geschieht. Sag ihm, dass ihr die Situation gemeinsam meistert. Gib deinem Kind weiterhin viel Nähe und Körperkontakt, indem ihr beispielsweise eine Kuschelpause einlegt oder ein Buch zusammen lest.

Mach dir bewusst, wann dein Kind am häufigsten trinken möchte und verändere euren Tagesablauf. Führe etwa ein neues Einschlafritual ein.

Anfangs kann es sein, dass dein Baby oder Kleinkind die weniger werdenden Stillmomente in die Länge zieht. Insbesondere in der Nacht kann es zu Clusterfeeding kommen. Dein Kind bereitet deinen Körper also ganz natürlich darauf vor, wieder mehr Milch zu produzieren. Dem kannst du durch das Einführen abendlicher oder nächtlicher Flaschennahrung entgegenwirken.

Auch Ablenkung durch gemeinsames Spielen, die Gabe eines Snacks oder Getränks sowie andere Tätigkeiten, die ihr zusammen erledigt, können dein Kind den Wunsch nach Muttermilch vergessen lassen.

Außerdem kann es hilfreich sein, dir nahestehende Menschen nach Unterstützung zu fragen. Speziell die ersten Tage können belastend sein.

Wichtig ist, dass du dir und deinem Kind Zeit gibst, diese neue Phase eures Lebens anzunehmen. Merkst du, dass etwas nicht stimmig ist, warte lieber ein paar Tage länger, bevor du die nächste Stillmahlzeit komplett durch Säuglingsnahrung ersetzt.

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Kommentare (1)

    • Ute
    • 2024-08-29 14:39:41
    Gerade zum Beginn der Krippenbetreuung und/oder Wiederbeginn der bezahlten Arbeit kann es sehr hilfreich sein weiter zu stillen. Das Kind ist mehrere Stunden von der Mutter getrennt und „tankt“ dann Nähe und Vertrautheit nach dem Abholen. Und die Mutter auch. Die dann nochmal ansteigende Menge an Antikörpern und Abwehrstoffen in der Muttermilch hilft dabei die häufigen Infekte schneller abzuschütteln. Keine Sorge, dass ein Kind, das sich zu Hause in den Mittagsschlaf stillt, in der Krippe nicht schlafen kann. Krippenerzieherinnen können das. Den Zeitrahmen des Abstillens nach Môglichkeit über deutlich mehr als 2 Wochen zu strecken, ist für Kinder (Verdauung) und Mütter (Hormone) meistens eine gute Idee.

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